In der OSZE übernimmt jeweils ein Staat für ein Jahr den Vorsitz. Diesem kommt eine zentrale Rolle in der Steuerung der Arbeit sowie der Vertretung der Organisation nach außen zu. Der Außenminister des Vorsitzlandes fungiert dabei als "Chairperson in Office" (amtierender Vorsitzender). Die Tatsache, dass in der OSZE die Entscheidungen im Konsens der 57 teilnehmenden Staaten gefasst werden, macht den Vorsitz zu einer besonderen diplomatischen Herausforderung.

Österreich wurde beim OSZE-Ministerrat in Basel im Dezember 2014 von den teilnehmenden Staaten damit betraut, im Jahr 2017 den Vorsitz in der OSZE zu übernehmen. Österreich folgte damit Deutschland, das den Vorsitz 2016 innehatte und war nun nach dem Vorsitz im Jahr 2000 zum zweiten Mal in dieser verantwortungsvollen und wichtigen Position. Der Vorsitz in der OSZE hat vielfältige Aufgaben und ist damit ein zentraler politischer Akteur. In dieser Rolle als Vermittler konnte Österreich seine außenpolitischen Erfahrungen und Prioritäten zur Stärkung der Sicherheit einbringen. Die Bewältigung von Konflikten, die Vorbeugung und Bekämpfung transnationaler Bedrohungen für die innere Sicherheit und das Wiederherstellen von Vertrauen in einem gemeinsamen Raum mit 1,2 Mrd. Menschen zählten zu den Herausforderungen und Prioritäten des österreichischen Vorsitzes.